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Finde heraus, was in DIR steckt!

"Berufsprofiling" - was hinter dem Begriff steckt, erklärt dir Matthias Kämper!
Berufseinstieg
Veröffentlicht am 08.09.2021

„Berufsprofiling“ – das hörst du heute zum ersten Mal? Nicht so schlimm! Was hinter dem Begriff steckt, erklärt dir Matthias Kämper von der HR Diagnostics AG, die auch das Institut für Berufsprofiling betreibt. Das Unternehmen entwickelt Auswahlprozesse und Testverfahren und erhebt unter anderem Daten, die für eine berufliche Orientierung relevant sind. So viel sei schon einmal verraten: Das Berufsprofiling hilft dir, die richtige Ausbildung für dich zu finden. Wenn du im Moment noch nicht so recht weißt, wo es einmal hingehen soll, solltest du jetzt besonders aufmerksam lesen.

Was ist Berufs-Profiling eigentlich und wie funktioniert es?

Die Wahl des passenden Ausbildungsberufs oder Studiums ist eine schwierige und nachhaltige Entscheidung, die das ganze Leben prägen kann. Mit Hilfe von wissenschaftlichen Testverfahren unterstützt das Berufsprofiling Schülerinnen und Schüler dabei, ihr individuelles Fähigkeitsniveau, ihre zentralen Persönlichkeitsmerkmale sowie ihre beruflichen Interessen zu erfahren – jenseits und ergänzend zu schulischen Leistungen und Bewertungen. Das im Berufs profiling für Schüler generierte persönliche Profil wird mit den Anforderungen einer Vielzahl von Tätigkeiten abgeglichen und passende Ausbildungs- bzw. Studienberufe werden empfohlen. So findet man unkompliziert Berufe und Studiengänge, die wirk lich passen. Und das, ohne sich intensiv mit den Möglichkeiten beschäftigen zu müssen, die die moderne Berufswelt bietet.

Wie wird ermittelt, welcher Beruf zu mir passt?

Das Berufsprofiling soll eine schnelle und effektive Möglichkeit bieten, einen Überblick der eigenen Potenziale und Interessen sowie möglicher Berufsfelder zu erlangen. Es erfasst daher jene Merkmale, denen bei der beruflichen Orientierung die größte Bedeutung zukommt: Interessen, Problemlösefähigkeiten und Persönlichkeitseigenschaften wie Motivation, Gewissenhaftig keit oder Belastbarkeit. Neben einer Rückmeldung zu diesen Merkmalen umfasst das Berufsprofiling für Schüler auch die Empfehlung passender Ausbildungs- und Studienberufe, die in Berufsgruppen wie z.B. praktisch-arbeitend, technisch-daten analysierend oder kundenorientiert-beratend geordnet sind.

Und diese Methode ist wirklich zuverlässig? Wie läuft der Test ab?

Die im Berufsprofiling eingesetzten Verfahren wurden von einem Team aus erfahrenen Psychologen unter der Leitung von Prof. Dr. Heinz Schuler (em.) entwickelt. Sie entsprechen dem neu esten Stand der Personaldiagnostik und sind konform mit den rechtlichen Bestimmungen der DIN 33430, der EU-Datenschutz grundverordnung (DSGVO) sowie des Allgemeinen Gleichbe handlungsgesetzes (AGG). Die Teilnahme am Berufsprofiling online ist denkbar unkompliziert: Nach der kostenlosen Registrierung unter www.berufsprofiling.de er hält man die Email mit dem individuellen Zugang scode und kann sich in den Test einloggen. Die verschiedenen Aufgaben werden immer erst erklärt, und wenn es doch einmal komplizierter wird, gibt es Probeaufgaben, um die Bearbeitung zu üben. Da der Test in mehrere Blöcke unterteilt ist, kann man zwischendurch immer wieder durchschnaufen, so dass die Bearbeitung insgesamt nicht allzu anstrengend ist.
Auch wenn es hilfreich ist, den Test am Stück zu bearbeiten, kann man die Bearbeitung jederzeit unterbrechen. Loggt man sich später wieder ein, gelangt man automatisch zu der Stelle, an der der Test unterbrochen wurde. Wer den Test vollständig bearbeitet hat, erhält innerhalb von 12 Stunden per Email ein persönliches Gutachten über die Ergebnisse des Tests, deren Bedeutung für die berufliche Orientierung und Empfehlungen zur Studien- und Berufswahl.

Für wen eignet sich der Test?

Das Berufsprofiling online richtet sich sowohl an Schüler:innen und Student:innen als auch an Arbeitnehmer:innen, die sich be ruflich verändern wollen. Dementsprechend gibt es auf www.berufsprofiling.de ein Schüler-Center und ein Karriere-Center, wobei nur der Weg über das Schüler-Center auch zu Berufs empfehlungen führt.

Welche Fragen erwarten mich beim Online-Test?

Neben einigen biografischen Abfragen unterteilen sich die Mo dule des Tests im Wesentlichen in die drei Bereiche Interessen, Persönlichkeit und Problemlösen. Im Bereich Interessen werden Aspekte verschiedener Tätigkeiten geschildert (z.B. „im Freien Arbeiten“), die mit Hilfe eines Schiebereglers bewertet werden, der sieben Stufen von „mag ich gar nicht“ bis „mag ich sehr gerne“ unterscheidet. Persönlichkeitsmerkmale werden ganz ähnlich erfasst. Auch hier kommt ein Schieberegler zum Einsatz, um den Grad der Zustimmung oder Ablehnung zu Aussagen wie „Bei Gruppentreffen sage ich nur selten meine Meinung.“ anzugeben. Die Problemlösefähigkeit wird mit mehreren Modulen erfasst, die inhaltlich zwischen verbalen, numerischen und figuralen Aufgaben unterscheiden. Hier müssen Wörter erkannt, Zahlen reihen fortgesetzt oder Grafiken zueinander in Beziehung gesetzt werden. Für die Aufgaben zum Problemlösen gilt, dass es eine Zeitvorgabe für die Bearbeitung gibt. Diese ist typischerweise so knapp bemessen, dass die Aufgabe nicht vollständig bearbeiten kann, was wichtig ist, um die Differenzierung der Testergeb nisse zu gewährleisten und zwischen guten und weniger guten
Teilnehmer und Teilnehmerinnen unterscheiden zu können.

Das Ergebnis des Tests überrascht mich total. Ist das normal?

Eher nicht. Typischerweise wird man sich in den Testergebnissen wiederfinden, da diese ja auf den zuvor gemachten Angaben zu den persönlichen Interessen und Einstellungen beruhen. Al lerdings werden die Ergebnisse ja mit Blick auf die Berufswelt zurückgemeldet. Und wer sich bis dahin noch nicht mit den Möglichkeiten beschäftigt hat, die diese Welt bietet, wird mög licherweise überrascht sein, dass es neben Bankkaufmann/ frau, Erzieher/in und Mechatroniker/in auch eine Vielzahl ande rer Jobs und Möglichkeiten gibt, beispielsweise als Sport- und Fitnesskaufmann/-frau, Mediengestalter/in oder Pferdewirt/in.

Ich habe keine Ahnung, was ich nach der Schule machen möchte und in welche Richtung es gehen soll. Könnt ihr auch dann helfen?

Gerade dann ist das Berufsprofiling online ein wichtiger Schritt auf dem weiteren Weg. Es ist kostenlos, dauert nicht lange und liefert dennoch eine profunde Analyse, die als Ausgangspunkt dafür dienen kann, sich gezielt mit Berufsbildern zu beschäftigen, die zu mir passen. Wer sich noch intensiver mit dem Thema Berufsorientierung auseinandersetzen und sich dabei vielleicht auch beraten lassen möchte, für den empfiehlt sich eine persön liche Berufsberatung. Unter www.berufsprofiling.de/lokale-partner finden sich z.B. Partner-Institute, die so eine persönliche Beratung auf Basis eines noch detaillierteren Berufsprofilings anbieten.

Wie viele verschiedene Ausbildungen und Studiengänge gleicht ihr mit meinen Interessen und Fähigkeiten ab?

Nahezu 500 Ausbildungsberufe können in Deutschland erlernt werden, von dem/der Altenpfleger/in bis zum/zur Zytologie assistent/in. Sie alle werden im Rahmen des Berufsprofilings online berücksichtigt. Bei den Studiengängen ist es leider nicht möglich, alle zu berücksichtigen, denn in Deutschland werden über 20.000 verschiedene Studiengänge angeboten. Im Rahmen des Berufsprofilings betrachten wir daher etwa 100 Studiencluster wie z.B. Architektur, Informatik, Maschinenbau oder Betriebswirtschaftslehre. Da nicht jeder die Voraussetzung zum Studieren mitbringt, melden wir die Passung der Studien berufe aber nur dann zurück, wenn die Testergebnisse für ein Studium sprechen.

Ich habe nun die Ausbildung gefunden, die zu mir passt. Und jetzt?

Jetzt ist der erste Schritt gemacht und es gilt, selbst aktiv zu wer den. Die empfohlenen Berufsgruppen listen die Berufe und ggf. auch Studiengänge auf, mit denen man sich näher beschäftigen sollte. Hier kommen dann Informationsportale wie Berufenet oder AzubiMovie.de ins Spiel, die eine Vielzahl von Informatio nen bereit halten, mit denen man sich ein realistisches Bild des Wunschberufs machen kann. Vielleicht ist ja sogar noch Zeit, den Beruf über ein Praktikum kennen zu lernen. In jedem Fall werden es die späteren Arbeit geber zu schätzen wissen, dass man sich intensiv mit der Wahl des passenden Berufs auseinandergesetzt hat.