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Das erste eigene Gehalt - und jetzt?

Das warten hat ein Ende, endlich unabhängig sein und das Geld ausgeben. Aber was hat es mit dem Ausbildungsgehalt auf dich?
Berufseinstieg
Veröffentlicht am 17.12.2019

Das erste eigene Gehalt

Brutto, Tarifvertrag, BAB, BAföG - alles zur Ausbildungsvergütung

Mit dem Start einer Ausbildung beginnt ein ganz neuer Lebensabschnitt – endlich bekommst du dein eigenes Gehalt und bist nicht mehr nur von deinen Eltern abhängig. Wie viel du während deiner Ausbildung aber verdienen kannst, unterscheidet sich je nach Branche und Betrieb, weshalb du dich vorher genau informieren solltest. Bei jeder dualen Ausbildung bekommt man eine so genannte Ausbildungsvergütung, die vorher verhandelt und vertraglich geregelt wird. Da man während der Lehre immer mehr dazulernt und deshalb immer „nützlicher“ für das Unternehmen wird, sollte das Gehalt jährlich steigen. Im dritten Jahr verdienst du also deutlich mehr als im ersten.

Für die meisten Branchen gibt es tarifliche Regelungen. Das bedeutet, dass Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften einen Tarifvertrag geschlossen haben, in dem unter anderem auch die Höhe der Ausbildungsvergütung geregelt wurde. Die Unternehmen müssen sich also an die vertraglich festgesetzten Vergütungen halten. Selbst wenn der Betrieb den Tarifvertrag nicht unterschrieben hat, müssen Azubis dennoch 80 Prozent der im Tarifvertrag vorgegebenen Bezahlung erhalten. Manche Arbeitgeber zahlen dir auch Weihnachts- und Urlaubsgeld. Dazu sind sie jedoch nicht verpflichtet, es sei denn, es ist tariflich vorgeschrieben. Von deinem Bruttogehalt zieht der Ausbildungsbetrieb noch Steuern und Sozialabgaben ab, die an das Finanzamt gehen, und überweist dir den Restbetrag auf dein Konto. Das ist dann das Nettogehalt, über das du frei verfügen kannst.

Wenn du während der Ausbildung eine eigene Wohnung beziehst, kann es sein, dass das Gehalt aus der Ausbildung nicht mehr für Lebensmittel, Fahrtkosten oder Ähnliches ausreicht. In diesem Fall kann man bei der Bundesagentur für Arbeit die sogenannte Bundesausbildungshilfe (BAB) beantragen. Das ist eine Förderung, bei der man während der Ausbildung einen monatlichen Zuschuss als finanzielle Unterstützung erhält. Eine andere Art der Förderung ist das BAföG. Das Bundesausbildungsförderungsgesetz regelt die staatliche Unterstützung für die Ausbildung von Schülern und Studierenden. In beiden Fällen müssen jedoch bestimmte Kriterien erfüllt sein, um die Förderungen zu erhalten.

Von seinem Gehalt sollte man zwar gut leben können, Geld ist jedoch nicht alles im Leben. Die Ausbildungsvergütung darf nicht der einzige Faktor sein, nach dem du deine Ausbildung auswählst.

Foto: © eskay lim / stock.adobe.com