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Ausbildung in der Pflege und Weiterbildung in der Intensivpflege?

Möchte man in einem Pflegeberuf arbeiten, muss man eine generalistische Ausbildung zur Pflegefachkraft absolvieren. Danach kann man sich bei einer Fachweiterbildung zur Intensivpflegekraft spezialisieren.
Berufe
Veröffentlicht am 02.10.2020
Quelle: AdobeStock
Autor: Julia Paul

Seit Januar 2020 werden einige Ausbildungen in der Pflege zu einer generalistischen Pflegeausbildung zusammengefasst. Dazu gehören:

  • Ausbildung zum Altenpfleger
  • Ausbildung Gesundheits- und Krankenpfleger
  • Ausbildung zum Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger

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Auszubildende sollen nach der generalistischen Pflegeausbildung in der Lage sein, Menschen aller Altersstufen in allen Versorgungsbereichen zu pflegen. Haben sie die Ausbildung mit dem Berufsabschluss „Pflegefachfrau“, „Pflegefachmann“ beziehungsweise „Pflegefachkraft“ abgeschlossen, stehen ihnen so mehrere Einsatz- und Entwicklungsmöglichkeiten offen.

Generalistische Pflegeausbildung: So läuft es ab

Die berufliche Pflegeausbildung besteht aus theoretischem und praktischem Unterricht an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Pflegeschule sowie aus einer praktischen Ausbildung bei einer Ausbildungseinrichtung aus dem Pflegebereich (zum Beispiel in einem Krankenhaus, in einer Pflegeeinrichtung oder bei einem ambulanten Pflegedienst).

Die praktische Ausbildung ist umfangreicher als der Unterricht an der Pflegeschule. Sie wird auf Basis eines Ausbildungsplans durchgeführt, der vom Ausbildungsbetrieb erstellt wird und sich am Lehrplan der Pflegeschule orientiert. Zum Teil sind Pflegeschüler in der Einrichtung ihres Ausbildungsbetriebes, sie lernen aber auch in weiteren Einrichtungen verschiedene Bereiche der Pflege kennen. So kommen die Auszubildenden mit der allgemeinen Akutpflege in stationären Einrichtungen wie im Krankenhaus, mit der Langzeitpflege in stationären Einrichtungen wie im Pflegeheim sowie mit der ambulanten Akut- und Langzeitpflege in Kontakt. Sie machen darüber hinaus Erfahrungen im pädiatrischen Bereich, also in der Kinderpflege, in der allgemein-, geronto-, kinder- oder jugendpsychiatrischen Versorgung wie beispielsweise in einer psychiatrischen Klinik.

Dauer, Ausbildungsvergütung und Abschlussprüfung in der Pflegeausbildung

Wie lange dauert die generalistische Pflegeausbildung?

Eine Ausbildung zur Pflegefachkraft nach dem Pflegeberufegesetz dauert als Vollzeitausbildung drei Jahre. Auf Antrag kann die generalistische Ausbildung aber verkürzt werden, indem eine andere erfolgreich abgeschlossene Ausbildung oder erfolgreich abgeschlossene Teile einer anderen Ausbildung auf bis zu zwei Drittel der Ausbildungsdauer angerechnet werden. Dazu gehören zum Beispiel Ausbildungen in Assistenz- und Helferberufen der Pflege.

Wie viel verdiene ich während der Ausbildung in der Pflege?

Auszubildende bekommen eine angemessene Ausbildungsvergütung, die je nach Träger der praktischen Ausbildung unterschiedlich ausfallen kann. Der Ausbildungsvertrag muss deshalb genauere Angaben über den Lohn während der Ausbildung enthalten. Die Summe unterscheidet sich meist von Ausbildungsjahr zu Ausbildungsjahr. Da die berufliche Pflegeausbildung kostenlos ist, fallen aber auch keine zusätzlichen Kosten für sie an. Ein Schulgeld muss also nicht gezahlt werden.

Welche Prüfungen gibt es bei der Ausbildung zur Pflegefachkraft?

Auszubildende zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann bekommen jedes Ausbildungsjahr ein Jahreszeugnis von der Pflegeschule. Für jeden Bereich gibt es darin eine Note. In die Bewertung für die praktische Ausbildung fließt auch die Einschätzung des Ausbildungsbetriebs ein.

Die staatliche Abschlussprüfung zur Pflegefachkraft umfasst schließlich einen schriftlichen, einen mündlichen und einen praktischen Teil. Den schriftlichen und mündlichen Teil der Prüfung legen Auszubildende an der Pflegeschule ab. Die praktische Prüfung wird in der Regel bei der Einrichtung absolviert, in der der Vertiefungseinsatz durchgeführt wurde. Bei Nichtbestehen können einzelne Prüfungsteile einmalig wiederholt werden.

Ist die Abschlussprüfung bestanden, müssen Pflegefachkräfte bei der zuständigen Behörde die Erlaubnis zum Führen der Berufsbezeichnung „Pflegefachfrau“ beziehungsweise „Pflegefachmann“ beantragen.

Eine Weiterbildung in der Intensivpflege

Wer die Ausbildung zur Pflegefachkraft erfolgreich abgeschlossen hat und sich weiterbilden möchte, hat dazu zahlreiche Möglichkeiten – zum Beispiel im Bereich der Intensivpflege. Auf diesem Gebiet gibt es zum einen Weiterbildungen mit der Bezeichnung „Fachkraft zur…“, die in der Regel zum Führen einer geschützten Berufsbezeichnung wie „Fachkrankenpfleger (für Intensivpflege)“ berechtigen. Zum anderen gibt es eine Reihe an Fachweiterbildungen, die auf eine Kompetenzerweiterung im Bereich der Intensivpflege abzielen und nicht zu einer neuen Berufsbezeichnung führen.

Voraussetzungen für einen Job in der Intensivpflege

Für eine Fachweiterbildung zur Fachkraft für außerklinische Intensivpflege oder klinische Intensivpflege wird eine abgeschlossene generalistische Pflegeausbildung vorausgesetzt. Die persönlichen Voraussetzungen halten sich in Grenzen: Um in der Intensivpflege zu arbeiten, benötigt man dieselben Stärken wie in der Pflege sowieso schon:

  • Gründlichkeit
  • Empathie
  • Zuverlässigkeit

Schließlich geht es um die Arbeit mit und am Menschen.

Wie eine Fachweiterbildung abläuft

Üblicherweise werden Weiterbildungen in der Intensivpflege berufsbegleitend durchgeführt und unterteilen sich in Präsenz-, Selbstlernphasen sowie Praxiseinsätze. Der Unterricht findet je nach Anbieter einmal wöchentlich oder als kompakte Blockwoche mehrmals im Jahr statt.